Sie benutzen einen sehr alten Browser. Dadurch kann es unter Umständen zu Darstellungsproblemen kommen.

Briefmarathon an den BBS Meppen

br 20. Dezember 2018

zurück



Jährlich ruft Amnesty International zum Tag der Menschenrechte am 10. Dezember zum Briefmarathon auf.




Dabei schreiben weltweit Hunderttausende Menschen Millionen Briefe. Sie appellieren darin an Regierungen, die Menschenrechte zu einzuhalten, und drücken ihre Solidarität mit Menschen aus, deren Rechte verletzt werden. Die handgeschriebenen Postkarten, Briefe und Solidaritätsbekundungen sind ein großer Trost für Menschen, die sich in schrecklichen Situationen befinden. Und jeder Brief kann Menschen vor unfairen Prozessen schützen, Folter verhindern, Leben retten. Ein einziger Brief, der den Schutz der Menschenrechte verlangt, wird wahrscheinlich ungelesen weggelegt. Aber tausende Briefe sind kaum zu ignorieren. Zur weltweit größten Briefaktion für Menschen in Not und Gefahr sind auch SchülerInnen eingeladen.

Im vergangenen Dezember haben wieder viele Klassen der Berufsbildenden Schulen Meppen an dieser Aktion teilgenommen.

In diesem Jahr hat die Amnesty International – Gruppe Meppen sich für vier von neun Fällen entschieden: Das Leben der Menschenrechtsverteidigerin Nonhle Mbuthuma aus Südafrika ist in Gefahr, weil sie sich gegen ein Bergbauunternehmen wehrt, das Titan auf dem Land der Amadiba abbauen will. Auf dem Land, wo die Mine entstehen soll, leben traditionell etwa 5.000 Amadiba. Sollte die Mine genehmigt werden, droht ihnen die rechtswidrige Vertreibung. Nonhle Mbuthuma führt den Widerstand gegen das Bergbauunternehmen an und wird seit der Gründung des Amadiba Crisis Committee ständig bedroht und steht auf einer "Todesliste".

Vitalina Koval engagiert sich für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Trans- und Intergeschlechtlichen in der Ukraine. Bei einer friedlichen Demonstration ist sie von Rechtsextremen angegriffen und verletzt worden. Vitalina Koval erlitt Verätzungen an den Augen und musste im Krankenhaus behandelt werden und erhält weiterhin Drohungen.

Atena Daemi fordert die Abschaffung der Todesstrafe im Iran. Ihre Haltung hat sie mit friedlichen Mitteln in den sozialen Medien und bei einer Demonstration vertreten. Dafür ist sie zu sieben Jahren Haft verurteilt worden und wurde im Gefängnis geschlagen, mit Pfefferspray traktiert und 51 Tage in Einzelhaft genommen. Atena Daemis Gesundheitszustand hat sich in der Haft dramatisch verschlechtert. Sie leidet an Schwindel, Erbrechen, Blutdruckschwankungen und Nierenschmerzen.

Der vierte Fall betrifft Geraldine Chacón, die in Venezuelamit Jugendlichen in den Armenvierteln von Caracas arbeitet. Menschenrechtliches Engagement ist in Venezuela jedoch nicht erwünscht. Die Behörden inhaftierten sie wegen angeblichen Kontakts zu oppositionellen Gruppen. Obwohl ein Gericht ihre Freilassung anordnete, ist die gewaltlose politische Gefangene vier Monate lang unter miserablen Haftbedingungen in Haft gehalten worden. Im Juni kam Geraldine Chacón unter Auflagen frei – sie darf das Land nicht verlassen und muss jederzeit mit einer erneuten Festnahme rechnen.

An den BBS Meppen haben in diesem Schuljahr SchülerInnen über 1100 Briefe geschrieben, die in eigens dafür aufgestellten Kästen gesammelt wurden. Das bedeutet gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung von 300 Unterschriften.

H. May